PM Zum Verbot der CSD Demonstration und des Trans Pride in Istanbul
Bereits in der letzten Woche ist bekannt geworden, dass der Gouverneur von Istanbul auch in diesem Jahr ein Verbot für die CSD-Demonstration ausgesprochen hat. Zuvor wurde bereits der Trans Pride, der für den 19.6. geplant war, verboten. Trans* Aktivist*innen, die trotz des Verbots demonstriert haben, wurden von der Polizei mit Gummigeschossen und Tränengas attackiert.
Offiziell wurde das Verbot der Demonstrationen unter anderem mit dem derzeit stattfindenden Fastenmonat Ramadan und der Sicherheit der Teilnehmer*innen begründet.
Im Vorfeld hatten rechtsextremistische, islamistische und nationalistische Parteien und Menschen mit Gewalt gedroht. So sagte beispielsweise ein Sprecher der Partei BBP: „Wir werden den Degenerierten nicht erlauben, ihre Fantasien in diesem Land auszuleben“.
Schmerzlich erinnern uns diese Nachrichten an die Niederschlagung des CSD Istanbul im letzten Jahr.
Wir sind schockiert und traurig über das Verbot der Versammlungen sowie das gewaltsame Vorgehen gegen den Trans Pride. Wir fordern, dass alle Menschen, unabhängig von den religiösen Befindlichkeiten anderer, die Möglichkeit haben, ihre politischen Forderungen auch durch Versammlungen zu artikulieren.
Die für diesen Sonntag geplante Pride Demonstration muss stattfinden dürfen und darf nicht von der Polizei gewaltsam verhindert werden. Anstatt den Drohungen von Rechtsextremist*innen nachzugeben, sollte die Türkei alles dafür tun, dass auch LGBTTIQ* ihrem Recht auf Versammlungsfreiheit nachgehen können.
Der CSD Freiburg solidarisiert sich mit den Pride Veranstaltungen sowie den Aktivist*innen in der Türkei. Erneut wünschen wir allen LSBTTIQ*-Aktivist*innen in der Türkei und überall weltweit Durchhaltevermögen und Kraft.
Am CSD Freiburg am 9. Juli demonstrieren wir gemeinsam für Menschenrechte weltweit!
Hier gibt es die Pressemitteilung der Veranstalter*innen des Trans Pride (auf englisch).