Unser Awareness-Konzept
Hier erreichst du das Awareness-Team
Telefon/ Telegram/Signal: 0152 / 58 94 71 13
E-Mail: hey_ateam@riseup.net
Awareness – was is’n das?
Awareness bedeutet so viel wie Achtsamkeit – mit anderen und mit sich selbst. Wenn ich Diskriminierung erfahre aufgrund eines Merkmals, dass ich mir nicht ausgesucht habe, das aber in unserer Gesellschaft benachteiligt wird, kann ich mir Unterstützung holen. Wenn ich Gewalt jeglicher Art erfahre, insbesondere sexualisierte Gewalt, wenn ich angegrabscht werde, Fotos in sexualisierter Art von mir ohne mein Einverständnis gemacht werden, ich ungewollt geküsst, berührt werde, mich jemand trans-, homofeindlich, rasissistisch etc. beschimpft, kann ich mir hier Unterstützung holen.
Die Awareness-Personen hören dir zu, glauben dir und schauen mit dir gemeinsam, was du brauchst und möchtest. Die Hilfe ist anonym und kostenlos.
Awareness machst du!
Wir glauben, jede*r ist mit verantwortlich für eine Veranstaltung, dass sich alle wohlfühlen – du, ich, wir alle! Als Organisations-Team versuchen wir Strukturen zu schaffen, damit du unterstützt wirst, wenn du es brauchst – vor allem auch, nachdem du eine unangenehme Situation erlebt hast. Trotzdem lebt Awareness von der Achtsamkeit aller Umstehender, von einer guten Einschätzung des eigenen Konsums, von deinem ehrlichen Bemühen, die Grenzen aller um dich herum zu achten und von dem Eingreifen von dir und mir, wenn wir etwas Unangenehmes beobachten. Damit dabei jemand nicht schon wieder die Erfahrung macht, dass seine*ihre*es Bedürfnisse übergangen werden, ist es wichtig, eine Person direkt zu fragen, ob und wie sie unterstützt werden will – statt direkt zu handeln.
Komm zu unseren Workshops zu Awareness, um in Situation besser handeln und unterstützen zu können!
Strukturen, die wir mit dem Awareness-Team stellen
Vor dem CSD
- Wir bieten ein Awareness Workshops an für alle die Schichten machen wollen oder sich einfach mehr über Awareness informieren wollen: am Freitag 23.06. um 17-19 Uhr im Susi cafe (Vaubanallee 2)
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Hier findet ihr das Konzept für den CSD, ein Zine zum durchlesen und mehr Infos zu Awareness:
https://freiburg-pride.de/awareness (einsehbar ab dem 22.06)
- https://a-team.blog/how-to/
Auf der Parade (14-18 Uhr)
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Während der Parade werden 10 Awareness Menschen bei der Parade dabei sein. 2 Menschen findet ihr ganz vorne, 2 ganz hinten (beim A*Team Sprinter) und sechs weitere Awareness Menschen werden die Parade als mobile Fußgruppen begleiten. Ihr erkennt uns an den lila Cappies und den lila Warnwesten.
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Auf den Wägen findet ihr große Plakate, mit der Info, wie ihr uns erreichen könnt (Telefon: 0152 / 58 94 71 13). Wenn ihr uns nicht findet, könnt ihr auch immer die Orgamenschen mit den pinken Westen oder die Secu Leute ansprechen. Sie funken uns dann an.
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Der Awareness Jingle wird einmal stündlich auf den Wägen abgespielt.
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Am Ende des Umzugs wird ein (nicht berollbarer) Sprinter mitfahren, der als mobiler Safer Space benutzt wird.
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Zusätzlich zum mobilen Safer Space werden wir 2 Safer Spaces haben, die ihr in Anspruch nehmen könnt, wenn ihr Abstand braucht oder einen Moment um runter zu kommen:
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Grethergelände: Büro für grenzenloser Solidarität (Adlerstr. 2)
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Fluss Büro (Gründwälderstr. 19)
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auf der Kundgebung (18-22 Uhr)
- Es wird in der Mitte des Stühlinger Kirchplatzes in Awarenessstand geben. Ihr erkennt ihn am lila Pavillon. Hier werden mindestens 2 Menschen für euch ansprechbar sein. Zusätzlich werden mobile Laufgruppen im Einsatz sein. Auch diese könnt ihr jederzeit ansprechen. Ihr erkennt uns an den lila Cappies und den lila Warnwesten.
- Der Awareness Jingle wird mindestens einmal stündlich auf der Bühne abgespielt.
- Wir werden große Banner hinter der Bühne aufhängen und Poster auf den Toiletten und bei der Infoständen.
- Der Mobile Safer Space wird in der Nähe der Kundgebung Parken.
- Links von den Dixiklos bei der Bahnbrücke werden wir ein geschlossenes Zelt aufbauen, damit Leute, die überfördert oder reizüberflutet sind, eine kleine Pause haben können.
Nach der Kundgebung
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Betroffenengespräch: Wir wollen euch einen Raum anbieten, im dem Menschen kommen können, um eure Erfahrungen miteinander und dem A-team, uns zu teilen. Wir kommunizieren das rechtzeitig über Telegram und Insta.
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Falls euch noch etwas beschäftigt, euch etwas unangenehmes passiert ist oder ihr etwas gesehen habt, könnt ihr jeder Zeit einen Termin zur Beratung mit uns Vereinbaren. Entweder telefonisch, per Telegram oder Signal-Nachricht unter: 0152 / 58 94 71 13, oder uns eine E-Mail schreiben: hey_ateam(at)riseup.net.
auf der Party im Hans-Bunte-Areal (ab 22:30 Uhr)
- Achtung: nicht mit dem A-Team Freiburg
- auch hier wirst du einen festen Awareness-Stand in der Nähe des Eingangs finden und jeweils 2 Personen, an die du dich wenden kannst
Barriereabbau
Auf der Parade rufen wir im ersten Block, dem Familienblock, dazu auf, dass nicht geraucht und kein Alkohol konsumiert wird. Dieser Block gibt auch das Tempo an. Wem die Parade zu schnell ist, der kann beim CSD-Wagen (1. Wagen) fragen, ob er/sie/x mitfahren kann (leider dürfen wir keine Menschen mit Rollstuhl und keine Minderjährigen mitnehmen). Die Route ist online, sodass ihr sie euch anschauen könnt.
Auf der Kundgebung wird es zwei Gebärdendolmetscher*innen geben. Vor der Bühne gibt es einen Bereich, der für Menschen mit Rollstühlen und Menschen, die auf unterschiedliche Art behindert werden, vorgesehen ist. Es gibt 3 barrierearme Toiletten (links und rechts von der Kirche und hinter der Bühne), die auf der Karte eingezeichnet sind. Hinter der Bühne gibt es ein Sani-Zelt.
Nipple-Policy
Wir kennen die Debatte darum, Brustwarzen in der Öffentlichkeit zu verdecken. Wir werden dazu keine Regeln machen. Weil: Geschlecht sieht man Menschen nicht an. Wir wollen nicht, dass Menschen falsch eingeordnen werden und auf ihre Nippel angesprochen werden. Auch wollen wir keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern machen. Deswegen gilt auf dem CSD Freiburg in diesem Punkt: alle, wie sie wollen!
Kulturelle Aneignung
Ebenso werden wir Menschen auch nicht von außen rassistisch einordnen. Wir werden Menschen nicht auf vermeintlich kulturelle Symbole ansprechen, weil wir ihre Geschichte und Biografie, ihre Bezüge nicht kennen – und niemanden falsch einordnen wollen.
Wir fordern aber alle auf dem CSD dazu auf, sich mit der Debatte um kulturelle Aneignung auseinander zu setzen – insbesondere, indem Menschen, die selber Rassismus erleben, zugehört wird – das kann aber gut digital und über Bücher etc. erfolgen – denn sich immer wieder zu erklären ist anstrengend.
Behaltet im Kopf, wer die Bewegung der Prides und CSDs begonnen hat – es waren Menschen, die schwarz sind, es waren Menschen, die trans sind, es waren Menschen, die als Sexarbeiter*innen tätig waren. Unsere Kämpfe gehören zusammen, denn: verschiedene Formen von Unterdrückung hängen zusammen!
Alkohol, Rauchen und Konsum
Alkohol und Drogen setzen die Hemmschwellen herab, sind aber nicht die Ursache von Gewalt. Menschen gehen unterschiedlich cool miteinander um, wenn sie zum Beispiel betrunken sind. Achte auf deinen eigenen Konsum, damit du gut mit anderen umgehen kannst! Achte auf deine Freund*innen, wenn sie grenzüberschreitend werden. Awareness machst du!
Ein Verbot von Alkohol und Rauchen wird es von unserer Seite aus auf der Parade und Kundgebung nicht geben. Aber: der erste Block auf der Parade wird ein ruhigerer Familienblock sein. Dort rufen wir dazu auf, nicht zu rauchen und keinen Alkohol zu konsumieren. Außerdem wird auch die Musik leiser sein. Der erste Block gibt auch das Tempo vor, damit alle gut dabei sein können. Einzelne Blöcke auf der Parade können sich selbst organisieren, wenn sie Regeln aufstellen wollen – müssen die dann aber kommunizieren und selber umsetzen.
Queer – nicht queer – für wen ist der CSD?
Ganz einfach: für uns ist der CSD für alle! Alle sind willkommen… queere Menschen sind überall, Unterstützer*innen auch – oft ist die Trennlinie unscharf. DU siehst Menschen nicht unbedingt an, ob sie queer sind, ob homo-, ob bi-, ob sie trans oder cis oder agender sind. Du siehst ihnen nicht an, ob sie aus einer Regenbogenfamilie sind, ob ihre Kinder oder Eltern queer sind. Du siehst ihnen nicht an, ob sie mit mit den Erwartungen als Mann oder Frau in unserer Gesellschaft gut zurecht kommen oder nicht. Du siehst ihnen nicht unbedingt an, ob sie diskriminiert werden oder warum dieser Tag für sie eine Bedeutung hat. Du sihest ihnen nicht an, ob sie tolle Unterstützer*innen sind. Es gibt viele Gründe, auf den CSD zu gehen und vieles sind gute Gründe! Auch seine queeren Freund*innen unterstützen ist für uns ein guter Grund!
Leider gibt es in unserer Gesellschaft auch merkwürdige Darstellungen von Queerness, zum Beispiel in Pornos. Dadurch entstehen falsche Bilder über die Sexualität von zum Beispiel Menschen, die trans sind oder über Frauen-Paare. Auch hier gilt wieder: Awareness machst du! Der CSD ist eine politische Parade, keine sexuelle Fantasie. Lass Leute in Ruhe, die Intimitäten austauschen und dich nicht einladen. Hol dir ein okay, bevor du aktiv wirst. Flirte so, dass es anderen angenehm und nicht zu viel ist. Frag nach, wenn du dir nicht sicher bist! Und sonst: habt einvernehmlichen Spaß und liebt doch, wen ihr wollt!
Wir haben keine Lust auf nationalistische Parolen, auf diskriminierende Handlungen jeglicher Art, im Besonderen sehen wir keinen Platz auf einem CSD für transfeindliche Haltungen und Äußerungen.