Wahlprüfsteine OB Wahl

Wahlprüfsteine OB Wahl

Wie queer sind Sie eigentlich? Interview zur OB-Wahl in Freiburg

Am 06. Mai 2018 ist die Neuwahl der OB-Wahl – Zeit für die queere Community sich zu fragen, wer von den Kandidierenden sich für ihre Belange einsetzt. Welche Stellung nimmt das Thema Vielfalt und Akzeptanz in den Programmen und Vorstellungen der Kandidierenden ein?

Genau das haben sich der CSD Freiburg und das Regenbogenreferat der Uni Freiburg gefragt. Mit vier der sechs Kandidierenden konnten wir ein persönliches Gespräch führen und haben sie zu Themen befragt, die den aktiven Gruppen im LSBTIQA*-Bereich ein Anliegen sind.

Bei der ersten Wahl am 22. April 2018 konnte sich kein*e Kandidierende*r durchsetzen, sodass am 06. Mai 2018 erneut gewählt wird. Laut vorläufigen Endergebnis entfielen auf Monika Stein 26,2 %, Manfred Kröber 1,4 %, Martin Horn 34,7 %, Dieter Salomon 31,3 %, Anton Behringer 3,7 %, Stephan Wermter 2,6 % und Sonstige 0,1 Prozent der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 51 %.

pdf Version | Stein | Kröber | Horn | Salomon | Behringer | Wermter

 

Wie sehen Sie das? Gibt es in Freiburg Missstände, was die Belange der LSBTIQA*-Community angeht? Wenn ja, welche Ziele und Programmatik zur Verbesserung der Umstände haben Sie dazu?

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Das bringt uns gleich zum nächsten Thema: Sicherheit im Nachtleben. In Freiburg gibt es immer wieder gewalttätige Übergriffe auf Menschen der queeren Community. Haben Sie Vorschläge oder Ideen eines Konzepts, welches zu einer Verringerung solcher Übergriffe führen könnte?

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Was alle queeren Gruppen in der Stadt sehr beschäftigt, ist die schlechte Raumsituation. Es fehlen Räumlichkeiten, um sich zu treffen, auszutauschen, zu vernetzen und in der Stadt Sichtbarkeit für LSBTIQA* zu schaffen. Außerdem fehlt eine Ansprechperson der Stadt, die für queere Belange zur Verfügung steht.

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Ein Vorfall, der uns im letzten Jahr sehr betroffen gemacht hat, war die Inhaftierung von einer Gruppe vermeintlich schwuler Männer in Freiburgs Partnerstadt Isfahan (Iran). Bis heute ist unbekannt, was aus diesen Männern geworden ist. Wie könnte man künftig mit derartigen Vorfällen umgehen, vor allem in Bezug auf öffentliche Statements seitens der Stadt?

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Kandidat-O-Mat-Antworten

 

Der CSD soll von der Stadt finanziell unterstützt werden.

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Es sollen von der Stadt Projekte an Schulen zur sexuellen Aufklärung mit Berücksichtigung lesbischer, schwuler, bisexueller , transgender und queerer Identitäten (LGBTQ) gefördert werden.

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Hintergrundinformationen

Reihenfolge laut amtlichen Wahlschein

  • Stein, Monika / Werkrealschullehrerin
  • Kröber, Manfred / Lehrer, derzeit arbeitssuchend
  • Horn, Martin / Städtischer Europa- und Entwicklungskoordinator
  • Salomon, Dieter / Oberbürgermeister
  • Behringer, Anton / Diplom-Volkswirt
  • Wermter, Stephan / Unternehmer

Behringer

Aus terminlichen Gründen konnte Anton Behringer nicht mehr persönlich befragt werden. Per Mail ließ er uns allerdings folgende Infos zukommen:

„Ich habe in meinem Freundes- und Bekanntenkreis Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung. Über ein Konzept für queere Lebensrealitäten verfüge ich bis dato aber nicht. Ich versichere Ihnen aber, dass ich jegliche Form von Diskriminierung in diesem Zusammenhang ablehne und mich stets für einen respektvollen und toleranten Umgang in der Gesellschaft einsetze. Ich sehe es als Aufgabe eines OBs an sich gerade auch für Menschen, die teils unter Diskriminierung leiden, einzusetzen. Sollte ich neuer OB werden, sichere ich Ihnen einen zeitnahen Termin zu, bei dem ich Ihre Wünsche gerne anhöre.“

 Wermter

Wermter war mit einem persönlichen Treffen nicht einverstanden, bot allerdings ein Telefonat mit den Worten „Sie werden spüren, ich liebe alle Menschen…“ an. Er habe sich kein Programm für „Lesben und Schwule ausgedacht“ und im Übrigen sei ihm „sexuelle Orientierung eines jeden Menschen […] scheissegal“. Aus Gründen der Vergleichbarkeit haben wir uns gegen ein Telefonat entschieden und stattdessen erneut ein Treffen an einem von Herrn Wermter wählbaren Termin angeboten. Auf diese erneute Nachfrage erhielten wir keine Antwort.

 

Isfahan und Verhaftung schwuler Männer: http://www.queer.de/detail.php?article_id=28677

Freiburger Polizei gegen Cruiser: http://www.queer.de/detail.php?article_id=24235

Freiburger Erzbistum und Segnung Homo-Paaren: http://www.queer.de/detail.php?article_id=30680

Freiburger Polizei und Sicherheit im Nachtleben: http://www.queer.de/detail.php?article_id=23571


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