Gegen das Vergessen: Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust
Anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktag teilen wir heute diesen Post mit euch. Heute Vormittag hat auch der deutsche Bundestag der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Mit einer Besonderheit: das erste Mal wurden Menschen in den Mittelpunkt gestellt, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität im Nationalsozialismus verfolgt wurden.
Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz im besetzten Polen. Dort wurden mehr als eine Millionen Menschen ermordet und wir dürfen nicht vergessen, dass in der NS-Diktatur aufgrund des Paragrafen 175 bis zu 50 000 Männer inhaftiert wurden. Von diesen kamen etwa 15 000 in Konzentrationslager; viele von ihnen starben an den Folgen von Zwangsarbeit und der unmenschlichen Bedingungen in den Lagern. Der Paragraf 175 wurde erst 1994 endgültig aus dem Strafgesetzbuch gestrichen und bis dahin wurden zu viele Menschen auf dieser Grundlage verurteilt.
Wir gedenken gemeinsam an alle Opfer des Holocaust und möchten uns noch einmal ausdrücklich gegen jeglichen Antisemitismus positionieren. Wir möchten alle auffordern dagegen aktiv zu werden. Es reicht nicht nur einen symbolischen Tag zu haben, an welchem an diese schrecklichen Verbrechen erinnert wird. Antisemitismus ist tief in unserer Gesellschaft verankert und Situationen in den vergangenen Wochen haben gezeigt wie damit umgegangen wird.
Es kann nicht sein, dass ein Symbol, welches für die Diskriminierung, Ausgrenzung und Tötung jüdischer Personen benutzt wurde, nun für etwas missbraucht wird, was den Hintergrund dieses Symbols vollständig ignoriert und auch in Verbindung mit der rechten Szene gesehen wird. Es kann nicht sein, dass jüdische Personen weiterhin diskriminiert werden und nicht gesehen werden. Auch die Mehrfachdiskriminierung von queeren jüdischen Personen wird viel zu oft ignoriert.
Wir fordern, dass aktiv gegen diese Diskriminierung vorgegangen wird.
Wir fordern mehr Aufklärung in allen Kreisen. Es reicht nicht aus, dass in Schulen das Thema kurz angeschnitten wird oder nur beiläufig erwähnt wird. Es braucht eine aktive Auseinandersetzung mit dem Holocaust und dessen Folgen. Es muss klar vor Augen geführt werden, dass der Nationalsozialismus Schuld an dem Tod von 6 Millionen jüdischen Menschen tragen. Es ist wichtig sich klar zu machen, dass auch die eigenen Vorfahren aktiv an diesem Völkermord beteiligt waren.
Wir dürfen nicht vergessen. Wir dürfen nie wieder wegschauen. Wir müssen uns erinnern und stehen auf Seiten aller, die aufgrund von Antisemitismus ihre Liebsten verloren haben.