Danksagungen und Fazit für den Freiburger CSD 2020

Danksagungen und Fazit für den Freiburger CSD 2020
Danksagungen und Fazit für den Freiburger CSD 2020
 
In diesem Jahr beginnen wir mit den Danksagungen. Das ausführliche Fazit kommt direkt im Anschluss.
Danke an alle Spender*innen.
Danke an alle ehrenamtlich Helfenden.
Danke an alle, die vom Malen der Transparente, über das Tragen der Botschaften auf der Demonstration bis hin zum Schleppen der Stromkabel, Pavillons, Tische und Auf-/Abbau der Technik beteiligt waren.
Danke an unsere Ordner*innen die sich so gut um die Einhaltung der Hygieneregeln und sonstigen Auflagen gekümmert haben.
Danke an alle, die mitgeholfen haben, den Platz aufzuräumen und Müll eingesammelt haben.
Danke an alle, die sich tagelang mit der Technik, Strom und Wasser, Verkabelungen, dem Abmischen der Musiker*innen und dem Aufbau der Bühne abgemüht haben.
Danke an das Team von ‚United we Stream‘ für den technischen Support und die Liveübertragung und Archivierung der CSD Kundgebung im Internet.
Danke an die bildenden Künstler*innen und Handwerker*innen, die sich mit dem Bau der CSD-Bühne so richtig ins Zeug gelegt haben.
Danke an unseren LKW-Fahrer und dessen Team.
Danke an das Theater Freiburg und alle Mitarbeitenden für die „Beflaggung“ und die tolle technische Unterstützung im Vorfeld und am CSD selbst.
Danke an den Oberbürgermeister, die Stadträtin und deren Mitarbeitenden für das Grußwort, die Organisation der Reinigung des Platzes und Danke an die ASF für ihren Einsatz.
Danke an die Leitung der Stabstelle Gender und Diversity der Stadt Freiburg und ihr Team für die Unterstützung.
Danke an alle, die uns zu minimalen Gebühren mit Veranstaltungstechnik versorgt haben.
Danke an Amara für die tolle T-shirt-Aktion und die jahrelange Zusammenarbeit.
Danke an das Regenbogen-Referat für die Unterstützung.
Danke an die Hans Bunte Crew für die Bereitstellung ihrer Veranstaltungsräume für die CSD-Soliveranstaltung ‚queer*garten‘.
Danke an das Awareness-Team.
Danke an die CSD-Moderator*innen.
Danke an unseren Techniker*innen für die Unterstützung.
Danke an alle Redner*innen, die auf der Kundgebung sowie CSD-Veranstaltungen über die politischen Belange der LSBTIQA*-Community und über ihre ganz persönlichen Biografien informiert haben.
Danke an alle Künstler*innen, die uns mit ihren Performances und DJ-Sets auf der Bühne und im ‚queer*garten‘ erfreut und bereichert haben.
Danke an die Einsatzkräfte der Polizei und der Sanitätsdienste, die für einen reibungslosen Ablauf und für die Absicherung der Versammlung gesorgt haben.
Danke an alle Gruppen und Initiativen der queeren Szene für ihre Teilnahme und Unterstützung.
Danke auch an alle, die spontan mitangepackt haben.
Danke an alle Teilnehmer*innen der Kundgebung.
… und vielen Dank an alle, die wir in dieser Liste eventuell vergessen haben.
Ein ganz herzliches DANKE an euch ALLE – der CSD war nur mit euch zusammen möglich.
❤🧡💛💚💙💜
 
Fazit – CSD Freiburg 2020
 
Abwehrkräfte stärken…
Gegen Nazis, Covid 19 und alle anderen gefährlichen Bedrohungen!
Liebe Menschen,
In diesem Jahr ist alles anders.
Und trotzdem haben wir uns entschieden einen CSD in Freiburg zu veranstalten.
Auch 2020 blicken wir als Orga auf ein erfolgreiches CSD Wochenende zurück.
Wir wollen unsere ersten Worte dieses Fazit allen Helfenden und Unterstützenden widmen, die dieses Spektakel mit uns zusammen ermöglicht haben; nur durch diesen Einsatz konnte das gesamte CSD-Wochenende mit Kundgebung und Abendveranstaltungen Realität werden.
Trotz der aktuellen Gefahrenlage um Covid-19 haben wir es mit euch zusammen geschafft.
Sowohl unsere Auflagen zur Maskenpfilcht wie auch das Abstandhalten wurden eingehalten.
Wir konnten real in die Öffentlichkeit treten und zeigen, dass wir als Community auch mit Abstand zusammenhalten.
Für alle die nicht real dabei sein konnten haben wir zusammen mit ‚United we Stream‘ die Möglichkeit geschaffen im Internet live dabei zu sein.
Der CSD Freiburg feierte in seiner jetzigen Konstellation dieses Jahr seinen 6 Geburtstag. Vor 6 Jahren fragten sich ein paar Menschen in der Community „Warum gibt es in Freiburg eigentlich keinen CSD (mehr)?“ Was im ersten Jahr noch relativ zügig in ein paar Monaten über die Bühne ging – die Planung von Demonstration, Kundgebung und Partys – ist mittlerweile ein ganzjähriger Kraftakt geworden, den ein sehr kleines Orga-Team jedes Jahr aufs Neue stemmt. Von Jahr zu Jahr steigende Teilnehmendenzahlen sowie die Professionalisierung des Ablaufs führten zu immer höheren Ansprüchen, Anforderungen und Auflagen, die die Organisation dieses Fests der Liebe zu einer wahren Herausforderung machen.
Und trotz der schier unmöglichen Umstände haben wir es auch 2020 geschafft einen CSD mit Kundgebung und Abendprogramm auf die Beine zu stellen.
Unser Hygienekonzept ging auf, die Stimmung war trotz Abstand und Maske fantastisch und der umwerfende Erfolg gibt uns recht. Ein unkommerzieller, alternativer CSD ist auch in ‚Coronazeiten‘ möglich!
 
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Politisches Fazit 2020 und Kritik
 
Auch in diesem schwierigen Jahr ziehen wir für die Kundgebung auf dem Platz der alten Synagoge insgesamt eine positive Bilanz.
2020 ist es uns wieder gelungen, ein schönes, großes und liebevolles Fest für alle Menschen zu organisieren.
Was uns allerdings sprachlos macht: zwischen unserer Demo 2019 und dem diesjährigen CSD wurde keine einzige unserer langjährigen Forderungen erfüllt. Solange unsere Forderungen und somit auch die Community nicht vollumfänglich in der Gesellschaft ankommen, bleiben wir unbequem und erinnern jedes Jahr an all die Dinge, die das Leben von LSBATIQ*-Personen einschränken und beschneiden.
Alle Redebeiträge dieses Jahr waren politisch und gesellschaftskritisch erarbeitet und folgten unserer Empfehlung, sich mit dem diesjährigen Motto auseinanderzusetzen – auch hierfür möchten wir uns herzlich bedanken!
Alle Teilnehmenden hielten sich dieses Jahr an unsere Teilnahmebedingungen und die vorher kommunizierten Auflagen, was uns die Arbeit erleichterte.
Nicht zu letzt der unermüdliche Einsatz unserer Ordner*innen und die Vernunft der Teilnehmer*innen hat es uns möglich gemacht die Hygieneregeln einzuhalten und somit den CSD zu einer Veranstaltung für alle zu machen.
Alles in allem hat alles funktioniert und wir wünschen uns weiterhin eine gute Zusammenarbeit mit den teilnehmenden Gruppen.
Wir finden es respektlos, dass Menschen diese Gedenkstätte auf dem Platz der alten Synagoge als Planschbecken und Bierkühlung missbrauchen. Um dies zumindest am Tag des CSDs zu verhindern, hat sich die CSD-Orga, wie schon 2018 und 2019, entschlossen am Brunnenrand weiße Rosen abzulegen und damit unsere Anteilnahme auszudrücken. Wir wünschen uns hier eine Lösung von der Stadt, die dem Andenken an die Alte Synagoge gerecht wird und wünschen uns von allen Menschen bis dahin einen sensibleren Umgang mit der Gedenkstätte.
Last but not at all least: Wir verstehen den CSD als Erinnerungstag an die Aufstände der queeren Community in der Christopher Street, als Tag an dem alle Menschen, egal welchen geschlechtlichen Identität oder welcher sexueller Orientierung, sich so zeigen dürfen wie sie sind. Es ist der Tag, an dem die Anliegen der queeren Community ihren Platz in der Mitte der Gesellschaft – in der Mitte der Stadt – finden, sowie alle aktiven queeren Gruppen und deren Unterstützenden für ihre Rechte und Anliegen auf die Straße gehen. Wir freuen uns sehr, dass im Vorfeld zum CSD 2020 ein guter und konstruktiver Austausch mit den beteiligten Stellen der Stadt stattgefunden hat.
Wir sind einer der größten CSDs in Deutschland (im Hinblick auf die Teilnehmendenzahl)!
Wir sind unkommerziell!
Wir sind ein Teil von Freiburg und wir bleiben!
 
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Zahlen
 
Der CSD Freiburg wird von Vielen getragen und unterstützt. Dafür sind wir dankbar und darauf sind wir stolz. Weder die Kundgebung noch die anderen CSD-Veranstaltungen wurden von kommerziellen Werbebannern erdrückt. Wir sind stolz darauf, euch nach bisherigem Stand auch in diesem Jahr sagen zu können: ganz ohne Gebühren für Infostände und Gruppen, überhöhte Eintrittspreise oder übermäßiges Sponsoring – ein unkommerzieller CSD ist möglich!
Für uns stehen Inhalte im Vordergrund, weshalb wir dieses Jahr nochmal ganz klar an alle teilnehmenden Redner*innen/Gruppen kommuniziert haben: seid politisch, seid kreativ! Der CSD war und ist für uns eine politische Veranstaltung.
Politische Inhalte, Workshops und Diskussionen, sowie queere Kultur- und Partyveranstaltungen, die Kundgebung und die Demonstration durch die Freiburger Innenstadt stehen seit Anbeginn im Mittelpunkt unseres Handelns. Diese Linie haben wir über die vergangenen Jahre fortgeführt und verzeichnen hiermit immer größeren Erfolg.
Die Anzahl der Infostände ist dieses Jahr mit 16 zu betiteln. Die Schätzungen bezüglich der Teilnehmer*innen der Kundgebung reichen von „1.500“ (Polizei) bis zu „3.000 Personen“ (Presse). Unsere Einschätzung als CSD Orga bewegt sich dazwischen.
Wir freuen uns sehr, dass trotz ‚Corona‘ wieder einmal Hunderte Menschen an diesem Tag für die Rechte von LSBATIQ*-Personen auf die Straßen gegangen sind und damit auch international, beispielsweise mit den Aktivist*innen in Polen, Russland oder der Türkei, Solidarität gezeigt haben.
Ein Kernteam aus dreizehn Ehrenamtlichen verschiedenster sexueller Orientierungen und geschlechtlicher Identitäten, sozialer und geografischer Herkunft sowie aller Altersstufen hat ein Jahr lang darauf hingearbeitet, den CSD Freiburg in dieser Form zu ermöglichen und queere Netzwerke zu erweitern. Insgesamt lässt sich sagen, dass der Freiburger CSD von hunderten Menschen getragen, von Tausenden unterstützt und noch mehr Menschen in Bewegung gebracht wurde.
 
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Awareness
 
Wir haben uns auch in diesem Jahr von euch einen verantwortungsbewussten Umgang mit euch selbst (Alkohol/Drogenkonzept), mit anderen und eurer Umwelt (Müllkonzept) gewünscht. Dies bezog sich auch auf den Konsum von Speisen und Getränken (vegan).
Kern unseres Awarenesskonzeptes war, dass wir übergriffiges Verhalten, Homo- und Trans*feindlichkeit, sowie Sexismus, Rassismus, Ableismus und Nationalismus auf unseren Veranstaltungen nicht dulden. Hunderte Menschen haben zusammen den CSD gefeiert und trotz sexuell aufgeheizter und berauschter Stimmung, Menschenmassen und lauter Musik eine äußerst freundliche, friedliche und respektvolle Atmosphäre geschaffen. Leider wurde uns von zwei Fällen sexueller Belästigung während und nach der Kundgebung auf dem Nachhauseweg erst im Nachhinein berichtet. Wir möchten noch einmal betonen, dass für Menschen, die sich übergriffig verhalten und damit Grenzen anderer nicht berücksichtigen auf unseren Veranstaltungen kein Platz ist!
Das gilt für alle (auch für Zuschauer*innen, Fotograf*innen und Passant*innen).
Wir wünschen uns von allen einen respektvollen Umgang miteinander und bitten jede*n, die*der sich belästigt fühlt, sich an unser Awareness-Team oder die Security und die Orga am CSD Infopoint zu wenden, denn genau dafür sind wir da und nur so kann man zeitnah handeln – im Sinne der Betroffenen, als auch um erneuten Übergriffen entgegen zu wirken.
 
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Das Besondere am CSD Freiburg
 
Der Freiburger CSD 2020 war unkommerziell, wie seit 2014 in jedem Jahr. Dies ermöglicht es uns auch 2020 weder für teilnehmende Gruppen, noch für Infostände Gebühren zu erheben und damit einen größtmöglichen Zugang für alle zum CSD in Freiburg zu schaffen. Auch hier können wir nur alle anderen CSDs ermutigen wieder mehr die eigentliche Sache in den Mittelpunkt zu stellen. Der CSD ist keine kommerzielle Werbeveranstaltung, die durch Werbebanner erschlagen werden sollte, sondern eine politische und das soll auch so bleiben.
Der Freiburger CSD 2020 war antirassistisch und gegen Nationalismus gerichtet, wie seit 2014 in jedem Jahr. Forderungen wie beispielsweise die nach einem Bleiberecht für alle Geflüchtete sind für uns elementar, unter denen LSBATIQ*-Menschen eine mehrfach bedrohte Gruppe darstellen.
Wir werden uns auch weiterhin für die Rechte aller Menschen einsetzen.
Der Freiburger CSD 2020 war antifaschistisch, wie seit 2014 in jedem Jahr. Die Bühne der CSD-Orga stand unter dem Label der „Antihomophoben Aktion“. Die politische Positionierung eines CSD war in ihren Ursprüngen schon immer links, ist links und sollte auch immer links bleiben. CSDs sind Gedenktage an die Aufstände und Straßenschlachten queerer Menschen in der New Yorker Christopher Street im Jahr 1969. Die politischen Anliegen der queeren Gemeinschaft sind seit jeher Teil antifaschistischer Politik. Dass sich die CSD-Orga unter der Regenbogenflagge der „Antihomophoben Aktion“ präsentiert, ist also angesichts der CSD-Geschichte eine logische Konsequenz.
Der Freiburger CSD 2020 war solidarisch und mit anderen sozialen Bewegungen vernetzt, wie seit 2014 in jedem Jahr. Ausgrenzung und Diskriminierung betrifft Menschen auf vielfältige Weise, sodass wir die queere Bewegung auch mit anderen Antidiskriminierungs- und Menschenrechtsbewegungen, der Tierrechtsbewegung und der ökologischen und der Klima-Bewegung verbunden sehen. Wir erklären uns auch in Zukunft mit emanzipatorischen sozialen Bewegungen solidarisch. Aufgrund der diesjährigen Auflagen mussten wir leider auf unser fantastisches veganes Catering von Amara verzichten.
Damit wir unserer Linie auch weiterhin treu bleiben können, bitten wir euch, den Freiburger CSD auch weiterhin zu unterstützen.
Spendet bitte, damit der CSD ein unkommerzielles Projekt bleiben kann (https://freiburg-pride.de/kontakt-spenden/).
Kommt zu den offenen Planungstreffen und engagiert euch beim CSD-Verein.
Bringt euch und eure Ideen ein!
Eure CSD Freiburg Orga